Rickert von 1900 bis 1945

Mit dem Amtsantritt von Bürgermeister Sievers zieht auch der Fortschritt in Rickert ein. 1912 wurde das erste Wasserwerk mit zentraler Versorgungsfunktion erstellt. Den Antrieb besorgte eine Windmühle De Windmotor.

1915 übernahm Frau Hammerich den Brotvertrieb für Rickert (Lieferant war die Bäckerei Drews, Büdelsdorf) schnell kamen andere Artikel hinzu. Sie richtete sich im alten Schulgebäude ein Zimmer mit Waren ein. Ihr Sohn führte diesen Handel fort. Heute ist ein stattliches Geschäft aus dem ehemaligen Stubenladen geworden. Die 3. Generation schickt sich an, es zu übernehmen.

1921 wurde die Spar- und Darlehenskasse zu Rickert gegründet. Bis zu ihrem Zusammenschluß mit der Borgstedter Spar- und Darlehenskasse im Jahre 1970 blieb diese Institution selbständig.

Schon im Sommer 1921 erhielt die Gemeinde elektrischen Strom. Die Zeit der Dampfmaschine beim Dreschen war beendet, es folgten elektrisch betriebene (s. Fotos).

Im Jahre 1922 starb der alte Dorfvorsteher Johann Harder. Der Drewssche Besitz wurde etwas aufgeteilt, vom Stammsitz erhielt der 2. Bruder Land und bewirtschaftete es eigenständig. Diese Eigenständigkeit endete aber schon in der nächsten Generation. Heute dient das gesamte Gebäude als Wohnhaus. Die letzte offene Herdstelle verschwand ebenfalls 1922.

Robert Haack gründete ein Terrazzogeschäft in Rickert. Schon vorher hatten sich andere Handwerker in Rickert angesiedelt. 1910 wurde die Schmiede von Joh. Schröder errichtet. Malermeister Rickert betrieb eine Fachwerkstatt. 1906 wurde von C. Peters ein Baugeschäft gegründet.

Telefonanschluß bekam die Gemeinde im Jahre 1925. Ein Jahr später gab es die ersten Rundfunkgeräte im Dorf. Der Winter 1929 war so stark, daß überall die Wasserleitungen einfroren (in der Schule von Januar bis April). Die alte Schule wurde total umgebaut, auch die Dorfstraße veränderte ihr Gesicht; einige Wohnhäuser wurden neu erstellt. Die Hitlerzeit brachte in Rickert, wie im übrigen Deutschland, tiefgreifende Veränderungen mit sich. Kriegsgefangene mußten die Arbeit der im Krieg befindlichen Männer verrichten.



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