Schule in Rickert

1833 wird erstmals die einklassige Volksschule in Rickert erwähnt, die damals von 20 Kindern besucht wurde. Schon davor hat es eine Schule gegeben, allerdings sagt die Überlieferung, daß die Kinder reihum bei den Bauern unterrichtet wurden. Die Lehrer müssen in den ersten Jahrzehnten auch ziemlich häufig gewechselt haben, denn immer wieder erscheinen in den Schulakten Anzeigentexte, die die Rickerter Schulvakanz ausschreiben.

Nach einer langen Zeit der Unklarheit erhellt sich ab 1877 wieder die Dunkelheit der Schulgeschichte. Mit großer Mehrheit wählten die wahlberechtigten Männer des Dorfes den Lehrer Jarren. Er unterrichtete anfangs noch im alten Schulgebäude und erlebte dann die Grundsteinlegung und Einweihung der neuen Schule mit. Das gesamte Dorf beteiligte sich an den Einweihungsfeierlichkeiten. Das alte Schulgebäude wurde an den Halbhufner und Bürgermeister Johann Harder abgetreten. Er stellte dafür über 25 a als Bauland für die neue Schule zur Verfügung. Bei der Schulchronik liegen noch alle Bau- und Kaufunterlagen samt Verhandlungsprotokollen. Baumeister der Schule war Joh. Brandt aus Büdelsdorf. Damals wurde die Schule noch mit Öfen beheizt. Den Brennstoff für Schule und Lehrerwohnung hatte die Gemeinde zu stellen (Torf und Holz). Der Jahreslohn betrug vor der Jahrhundertwende rd. 1.000,00 Mark

Lehrer Jarren wirkte bis zu seinem Tode im Jahre 1909 an der Rickerter Schule. Sein Nachfolger wurde Lehrer Harlehs. Bei dessen Amtsantritt gingen 64 Schüler (in 1 Klasse!) in Rickert zur Schule.

Im Winter 1911 war der Schulbesuch wegen einer Grippewelle so schwach, daß es sogar niedergeschrieben wurde.

1912 betrug die Schülerzahl 73. Ab 1912 wurden dann auch Schlagballspiele mit den Nachbarorten ausgetragen. Als Sieger ging immer Rickert aus dem Spiel hervor, egal ob der Gegner Büdelsdorf oder Duvenstedt hieß.

Lehrer Harlehs wurde 1914 an das Rendsburger Gymnasium versetzt. Nachfolger wurde der Junglehrer A. Drehsler. Noch im gleichen Jahr folgte ein erneuter Wechsel, da Drehsler ins Feld zog. Th. Lorenzen wurde mit der Nachfolge betraut. Von 1916 bis 1918 unterrichteten Büdelsdorfer Lehrer an der hiesigen Schule. Es waren die Lehrer Katzmann und Schwarz. Dies geschah bis 1918. Im Dezember übernahm Heinrich Kegel die Lehrerstelle. Mit einer kurzen Unterbrechung nach 1945 behielt er dieses Amt bis zu seiner Pensionierung im Jahre 1959. An den ersten Elternversammlungen nahmen nie sehr viele Eltern teil. Das Interesse war denkbar gering.

1921 erhielt die gesamte Schule den Anschluß an das Lichtnetz der Gemeinde. Die Schülerzahl nimmt ständig ab. 1927 sind es ganze 33 Kinder, die die Schule besuchen.

Zu Unterrichtszwecken erhält die Schule 1929 ein Radio gespendet. Bis zum 2. Weltkrieg geschah nichts wesentliches mehr. Der Krieg brachte auch in Rickert erhebliche Einschneidungen im Unterricht. Nach einer kurzen Ausfallzeit der gesamten Unterrichtsstunden begann die Schule wieder mit dem Unterricht. Da die Schülerzahl jedes Maß einer einklassigen Schule überstieg, wurde die Schule ab 1948 zweizügig. Neben der wieder eingesetzten alten Lehrkraft erhielt Rickert einen 2. Lehrer. Dieser Zustand wurde 1953 wieder rückgängig gemacht. 1959 erreichte Heinrich Kegel das Pensionierungsalter, die Gemeinde wählte Georg Struck zu seinem Nachfolger. Mit der wieder einsetzenden Erhöhung der Schülerzahl entschloß man sich, die Schüler der Oberstufen nach Büdelsdorf zu schicken. Für diese Kinder muß ein Schulgeld gezahlt werden. 1971 verzog der Lehrer nach Kiel, die Lehrerwohnung wurde vermietet. In der Rickerter Schule werden nur noch die ersten 3 Schuljahre unterrichtet. Die Schülerzahl liegt trotzdem bei 33.



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